Vereinsgeschichte
Die Anfänge des Schützenvereins sind im Jahre 1879 zu suchen. Am 1. September desselben Jahres gründeten 16 Schießsportbegeisterte Männer den Oberwetzer Schützenverein. Aus ihrer Mitte wählten sie einen Schützenmeister sowie einen aus drei Mitgliedern bestehenden Vorstand. Als Protokollführer und Kassierer amtierte der Landwirt Wilhelm Bauer bis zum Jahre 1902. Statuten kannte man damals auch schon. Jedes neu aufgenommene Mitglied musste sich verpflichten, dem Verein auf mindestens 5 Jahre anzugehören. Die Originalschrift der Gründung befindet sich noch im Besitz des Vereins.
Um die finanziellen Verpflichtungen des Vereins zu decken, erhob man einen Betrag von monatlichen 0,10 Goldmark.
Der Zweck des Vereins sollte laut Satzung das Abhalten von Preis- und Übungsschießen sein. Nach den Statuten war der Vorstand verpflichtet, den Überschuss aus der Vereinskasse verzinslich als Kapital anzulegen. Hierzu sei noch erwähnt, dass der Verein bereits im Jahre 1890 zwei großkalibrige Büchsen, sogenannte Dioptergewehre, für 67 Goldmark pro Stück besaß. Die Munition dafür fabrizierte selbstverständlich der zuständige Schießwart selbst.
Das Protokoll über die Gründungsversammlung wurde zusammen mit den Statuten am 2. September 1879 an das Bürgermeisteramt in Oberwetz mit der Bitte um Genehmigung eingereicht. Dem Antrag wurde noch im gleichen Monat entsprochen.
Bereits im Oktober 1879 stieg die Zahl der Mitglieder auf 22 an. So gestärkt ging man an den Bau eines Schießstandes. Unter unserem Sportgelände, dem jetzigen Festplatz, müssten noch die Reste desselben zu finden sein. In der Zeit von 1900 bis 1905 errichteten die Vereinsmitglieder auf dem ,,Steinacker" einen neuen Schießstand mit 4 Schießbahnen und einem Unterstand zum Aufbewahren der Gerätschaften. Die Unterstände für die Anzeigerdeckung waren in Holzbauweise gefertigt.
1914 wird anlässlich der Fahnenweihe ein Schützenfest gefeiert. Diese Fahne, an der die Jahre auch nicht spurlos vorübergegangen sind, ist dank einiger Oberwetzer Bürger heute wieder im Besitz des Vereins. In den Wirren des 1. Weltkrieges kam infolge Einberufung der meisten Mitglieder die Vereinstätigkeit ganz zum Erliegen, Am 1. 4. 1924 fanden sich ehemalige Schützen und noch einige Interessenten zusammen, um wieder neues Leben in den Schützenverein zu bringen.
Der Schießstand, Gewehre und Geräte waren noch vorhanden. Die Anzeigerdeckung des Schießstandes wurde neu betoniert, da die Holzteile nicht mehr tragfähig waren.
Die Vereinstätigkeit war sehr rege. So konnte Schützenbruder Erwin Schmidt bei den Hindenburgspielen am 2. Oktober 1927 in Oberwetz den 1. Preis im Kleinkaliberschießen erringen. Insbesondere die neu aufgenommenen Schützen zeigten so gute Leistungen, dass der Verein mit einer Fünfermannschaft am 7. August 1927 den Kreismeistertitel erringen konnte.